Schellhammer Maria Sophia

Der wohl-unterwiesenen Köchinn zufälliger Confect-Taffel. Maria Sophia Schellhammer die Verfasserin des berühmten Brandenburgischem Kochbuch war schon lange auf meiner Wunschliste. Das rare Buch konn

Der wohl-unterwiesenen Köchinn zufälliger Confect-Taffel.2 Teile. (Wohl Braunschweig, Fickel, 1706). 2 (von 4) Bll., 224 S., 4(von 5) Bll. - UND: Schuppe, Hans. Neu-verbesserter Traiteur à la Mode welcher itzo zum drittenmahl der delicaren und neu begierigen Welt zu sonderbahren Nutzen darleget sein mit Fleiß zusammen getragenes, und wol eingerichtetes Koch Buch. Worinnen mit sonderbahren Vergnügen zu finden, wie man, so woll Hochfürstliche, als anderer vornehmer Höfe Taffeln, nach bester Manier des heutigen Etats, nicht weniger bey grossen Gastereyen, oder Hochzeiten, die Tische mit wollschmeckenden Speisen galant bestellen, und versehen könne. Schellhammer, Maria Sophia.

Maria Sophia Schellhammer, geborene Conring, war die Tochter des Helmstedter Professors Hermann Conring und dessen Frau Anna Maria Stucke (1616–1694). Sie war eines von sechs Geschwistern, ihre jüngere Schwester Elisa Sophie wurde als Dichterin und Übersetzerin bekannt. Conring war Schülerin von Magnus Daniel Omeis, der sie drei Jahre in Altdorf privat unterrichtete. Anschließend ging sie nach Nürnberg, wo sie eine umfassende Bildung in Geographie, Poesie, Mythologie und fremden Sprachen erhielt. Daneben versuchte sie sich auch in der Malerei. 1679 heiratete Conring den Helmstedter Medizin-Professor Günther Christoph Schellhammer, der ab 1689 in Jena und ab 1695 in Kiel lehrte. Das Paar hatte eine gemeinsame Tochter, Henrica Maria (* 1684; † 28. Mai 1720). Nach ihrer Verheiratung mit Schellhammer, der unter anderem Leibarzt von Herzog Friedrich IV. von Schleswig-Holstein-Gottorf war, wurde sie zu einer erfahrenen Hauswirtin, die sich die theoretischen und praktischen Aspekte der gehobenen Kochkunst aneignete. Insbesondere die Zubereitung von Früchten, Konfitüre, Gelees, zusammengesetzten Essigen und Speisen für Kranke interessierten sie. Ihr halfen dabei auch ihre Kenntnisse der Diätetik und der Chemie. Unterstützung erhielt sie durch ihren Mann, der sich ebenfalls schriftstellerisch betätigte und sich um die Herausgabe ihrer Bücher kümmerte. Aber auch als Gelehrte machte sie sich einen Namen, so schreibt Christian Gottlieb Jöcher in seinem „Allgemeinen Gelehrten-Lexicon“ im Artikel über Günther Christoph Schelhammer auch zu dessen Frau, „die wegen ihrer Erfahrenheit in der französischen Sprache, Sphäric, Geographie, Historie und Poesie berühmt ist, [und] auch ein paar Koch-Bücher heraus gegeben hat.