Catalogo del Fondo Italiano e Latino delle Opere di Gastronomia

Eine ausseregwöhnliche und aufwändige Darstellung einer Sammlung gastronomischer Litheratur.

Einem großformatigen Prospekt für den vorliegenden Katalog ist unter der Rubrik Che cosa á la B.IN.G (so die von der Stiftung gewählte Schreibung) zu erfahren, dass diese in Vaduz registrierte gemeinnützige Stiftung auf Initiative ihres Präsidenten Orazio Bagnasco gegründet wurde und einen Zusammenschluss von "studiosi e appassionati di cultura gastronomica"[1] darstellt. Die in Sorengo im Tessin angesiedelte Bibliothek umfasst ca. 3500 Drucke und Handschriften vom 14. Jahrhundert bis 1899, die aus verschiedenen Privatbibliotheken stammen, die meisten vermutlich aus der Sammlung von Orazio Bagnasco, dessen Exlibris auf allen im Katalog reproduzierten Titelblättern abgebildet ist. Obwohl die Sammlung prinzipiell Bücher in allen abendländischen Sprachen enthält, haben die in italienischer und lateinischer Sprache den größten Anteil mit 2073 Drucken und 77 Handschriften, die im vorliegenden Katalog unabhängig vom Erscheinungsort ausführlich und aufwendig beschrieben werden. Da die Sammlung inklusive der Fondation 2013 aufgelöst wurde, sind diese 3 Bände ein wertvollen Beweis.Zur Zeit (15.6.2020) sind diese 3 Bände nicht am Markt. Ich denke der ideelle Wert wird auf Grund der Ereignisse steigen. Ich bin froh damals diese Bücher gekauft zu haben.

Quelle: https://kulturgut.hypotheses.org/382 Nachruf auf die Bibliothèque Internationale de Gastronomie in Lugano Wie gewonnen, so zerronnen. leider musste ich feststellen , dass die in Privatbesitz befindliche zweite handschriftliche Überlieferung des Registrum coquine (um 1430?) des Johannes Bockenheim (Hofkoch von Papst Martin V.) einem in der Zwischenkriegszeit verkauften verschollenen Sammelband aus der Bibliothek des Salzburger Benediktinerklosters St. Peter entstammte. Als Aufbewahrungsort der 12 Blätter wurde von Robert Maier die Bibliothèque Internationale de Gastronomie in Lugano angegeben, der sich dabei auf die im März 2013 eingesehene Website (Version von 2011 im Internet Archive) der Bibliothek stützte. Zuvor hatte der Textzeuge sich in der Sammlung Segal in London befunden. Bruno Laurioux hat das Werk nach dieser Handschrift 1988 ediert. Leider existiert die wertvolle Bibliothek in Lugano inzwischen nicht mehr. Sie wurde kürzlich verkauft, und ihr weiteres Schicksal ist ganz unklar. Die in Liechtenstein ansässige Stiftung Fondation B.IN.G, der Bibliotheksträger, wurde im Herbst 2013 liquidiert (als Stiftungspräsidentin fungierte die Witwe des Gründers). Man weiß nicht einmal, ob eine Institution die Bestände erworben hat. Man wird abwarten müssen, ob die kostbaren Stücke im Handel auftauchen oder ein Privatsammler sich als neuer Eigentümer zu erkennen gibt. Was bleibt (vorerst) von der Bibliothek, die auf der Website von Lugano nach wie vor als “ la piu grande raccolta al mondo di testi antichi di gastronomia“ gerühmt wird? Mit 17 mittelalterlichen Handschriften war sie von codices.ch unter die „größeren“ Schweizer Handschriftensammlungen eingereiht worden. – Ein feudaler dreibändiger Katalog, in dem 1994 der Eigentümer der 1992 in Sorengo bei Lugano gegründeten Bibliothek die 2073 Drucke und 77 Handschriften in italienischer und lateinischer Sprache beschreiben ließ (Besprechung; einige Bilder). Es war der italienische Unternehmer und Krimiautor Orazio Bagnasco (1927-1999). – Ein Aufsatz der langjährigen Kuratorin Marta Lenzi Repetto – Marta Lenzi: La fondation B.IN.G.: une collection de gastronomie. In: Passion(s) et collections: actes du colloque (Chambéry, 21 et 22 octobre 1998), Paris 1999, S. 38-51. – Reste einer Website, aufrufbar im Internet Archive, zu der anscheinend auch ein verschwundenes Handschriftendigitalisat gehörte, und einige Nennungen im Internet, darunter der unten wiedergegebene Artikel von Gerhard Lob 2005, der nach den Nutzungsbedingungen von swissinfo.ch hier ganz wiedergegeben werden darf. Für die Historiker, die sich mit Essen und Trinken befassen, und die bibliothekarische Infrastruktur dieses Forschungsgebiets ist die Auflösung der Bibliothek ein herber Verlust. Noch so herausragende und für die Forschung bedeutsame Privatsammlungen werden immer wieder aufgelöst oder dezimiert, obwohl das nicht im Interesse der Wissenschaft sein kann.